"SCHATTENFAHRRAD"
Juni 2021
Zu sehen sind ausschließlich ein Schatten und die Beschaffenheit der Oberfläche, auf den er fällt. Hinweise auf reale Beteiligte werden ausgeschaltet, zuerst durch sorgfältige Kamerafahrt und später durch den Videoschnitt. Der Schatten besteht losgelöst vom schattenerzeugenden Gegenstand und wird selbst zum Protagonisten, entwickelt ein Eigenleben. Die Gestalt verändert sich kontinuierlich durch Richtungsänderungen im Verhältnis zur Sonneneinstrahlung.

Die Schattengebende ist gleichzeitig die Filmende und erfährt das Aktive und das Passive, das Tun und das Beobachten. Die Betrachtenden des entstandenen Films tauchen durch die Dauer der Aufnahme in die Bewegung ein, dabei verändert sich die Wahrnehmung der Richtung und sorgt für ein Erlebnis zwischen Meditation und Irritation. Obwohl mit moderner Technik aufgenommen, wirkt die Aufnahme durch den Rhythmus des Ratterns und der durch die Geschwindigkeit und die Bodenbeschaffenheit entstehenden Körnigkeit wie die Wiedergabe eines alten Filmprojektors.

Durch das Lösen vom realen Gegenstand wird die Fragilität tagesspezifischer Lichtmomente eingefangen und es ist eine nicht wiederholbare Aufnahme entstanden.
MP4 8:31 min
Back to Top