Mein künstlerischer Ausdruck liegt nicht im Spontanen, sondern im sorgfältig Vorbereiteten und handwerklich Ausgeführten. Im Fokus steht für mich die Kontrolle über jeden einzelnen Arbeitsschritt – bei der Recherche und Planung, der Genauigkeit und Präzision der Durchführung und schließlich bei der Dokumentation. Ich habe eine Leidenschaft für viele kleine Elemente, die gemeinsam etwas Größeres bilden. Der Aufwand dieses modularen Arbeitens ist dabei für mich irrelevant, Langzeitprojekte verschaffen mir eine unvergleichliche Befriedigung. In der Routine finde ich Sicherheit und gedankliche Freiheit; zurückgezogen in gewohnter Umgebung folge ich meinem eigenen Rhythmus und dem meiner Arbeit. Ich stürze mich sehenden Auges gern in zeit- und arbeitsintensive Vorhaben, denn sie geben mir Stabilität in dieser zunehmend instabilen Welt. Die tausendfache Wiederholung einer scheinbar einfachen Tätigkeit, dieser Exzess der Monotonie, die Zeit und die Dokumentation dieses Erlebnisses des Wartens sind zentrale Punkte meines Schaffens.
Ich beobachte die Komplexität der Welt und will sie durch meine künstlerische Verarbeitung handhabbarer machen, sei es durch Film, Text, Druckgrafik, Objekte oder Installationen. Meinen künstlerischen Werkzeugkasten erweitere ich kontinuierlich mit analogen und digitalen Techniken.
Im Moment arbeite ich daran, dem Zufall mehr Raum in meinem Leben zu geben, ihn durch Planung einzuladen und nutzen zu lernen. Weiter beschäftige ich mich mit dem Themenkomplex rund um Arbeit, Wert, Fleiß und Pause.